Sara aber sagte: Gott ließ mich lachen.

 – Monatsspruch Februar 2023 –

Beim Nachdenken über den Monatsspruch für den Februar 2023 klingt in mir eine Frage an: „Hört bei Gott der Spaß auf?“ Religion und Kirche, das sind ja für viele Menschen sicherlich sehr wichtige Dinge. Das gilt es ernst zu nehmen. Sicherlich.

Aber zwischen einem herzlichen, von Herzen kommenden Lachen und zum Beispiel dem Gefühl des Lächerlichseins oder gar der Tat des Lächerlichmachens liegt doch wohl ein Unterscheid. Vielleicht sogar ein himmelweiter. Hoffe ich.

Beim Prediger im Ersten Testament heißt es: „Es gibt eine Zeit zum Lachen, eine Zeit zum Weinen, eine Zeit zum Trauern.“ Lachen gehört zu meinem Menschsein wie meine Fähigkeit zu weinen oder zu trauern. Und all dies ‚mache‘ ich nicht, indem ich es mir vornehme. Das funktioniert nicht. Lachen, Weinen und Trauern ‚passieren‘ mir. Wie bei Sara.

Die schöpferische Geistkraft Gottes lässt Sara im ersten Buch Mose lachen. Ein Kind sollte sie bekommen – und das in ihrem und ihres Mannes Abraham hohen Alter! „Lächerlich!“ war wohl die Reaktion mancher auf die Ankündigung jener drei geheimnisvollen Männer im Hain Mamre, die mit der Stimme von Gottes Geistkraft sprachen. 

Weiter hätte der Abstand zwischen dem nach der Erfahrung Erwartbaren und dem Verheißenen nicht sein können. Und doch passiert es. Isaak wird geboren, wächst heran und wir einer der „Erzväter“ des Volkes Gottes, also auch unser Urahn im Glauben.

Diesen himmelweiten Abstand, das Absurde, die Realität auf den Kopf Stellende nimmt Saras Lachen auf, findet in ihrem Lachen den einzig akzeptablen Ausdruck. Nicht ‚lächerlich‘ ist das, was Gott uns zutraut, sondern ‚freundlich’, ‚zugewandt‘ und ‚liebevoll‘. Wie sollte ich, wenn ich dies höre, nicht zumindest lächeln. Oder eben gleich lachen. 

Denn Gott hat Humor. Muss er auch haben, wenn er mich recht betrachtet, fürchte ich.

Humor bedeutet, auch immer etwas zu hinterfragen, etwas neu zu deuten, etwas umzudeuten. Die Wirklichkeit, die ich mir ausmale, ist nicht die Wirklichkeit, die Gott mir schenkt. Er schenkt mir manchmal sogar richtige. himmelweite Wunder. Das Lachen befreit mich dazu, diese zu sehen und anzunehmen.

Dieses befreite und befreiende Lachen, das die Welt in ihrer Wirklichkeit und Tragik nicht vergisst sondern ernsthaft in den Blick nehmen lässt, das wünsche ich uns von Herzen.

Es grüßt Euch herzlich, Jens-Peter Bentzin