Jubeln sollen die Bäume des Waldes vor dem HERRN, denn er kommt, um die Erde zu richten.

1.Chronik 16,33 – Monatsspruch August 2022 –

Geht es uns also dann doch an den Kragen? 

Die Bäume, leidgeprüft, Opfer von Raubrodung, Monokultur, andauernder Trockenheit durch Klimaveränderung oder schlicht menschlicher Ignoranz, bekommen schließlich Recht. Und wir bekommen, was wir verdienen.

Das könnte für uns also recht ungemütlich werden.

Und wer wollte bestreiten, dass unser Verhalten, unser Umgang mit der uns anvertrauten Schöpfung wirklich manches zu wünschen übrig lässt? Wir ringen zögerlich um Klimaziele, ächzen unter den kalkulierten Kosten und schieben die Verantwortung gerne auf andere oder anderes, statt uns der Aufgabe zu stellen. Sollten die Bäume also nicht zu Recht jubeln, dass alles dies nun offenbar wird und Gott für Besserung sorgen wird?

Der Jubel der Bäume aus dem „Danklied David“ in der Hebräischen Bibel, dem sogenannten Alten Testament fügt sich in die Freude des Himmels und die Fröhlichkeit der Erde, in das Brausen des Meeres und was darinnen und in die Fröhlichkeit des Feldes und alles dessen, was darauf ist, in den Dank- und Lobgesang des Volkes für die Freundlichkeit und Güte Gottes angesichts von Bewahrung vor Gefahr.

Die Bundeslade, eine Truhe aus Akazienholz und Gold war zuvor vom König David nach Jerusalem gebracht und in einem Zelt aufgestellt worden. Sie enthielt die Steintafeln mit den Zehn Geboten, sichtbares Zeichen des bleibenden Bundes Gottes mit den Menschen.

Nun feiert alles, was ist, Gottes ganze reiche Schöpfung, diesen Bund. Die Zehn Gebote – sicht- und hörbar unter uns – sind mehr als ein altertümliches Gesetzeswerk. Sie sagen und zeigen, was bleibend richtig ist. 

So ist der Gedanke des die Erde richtenden Gottes in den Zusammenhang mit der Ausrichtung der Zehn Gebote auf ein richtiges, gelingendes Leben zu sehen: Keine anderen Götter machen und haben, Seinen Namen nicht missbrauchen, den Feiertag heiligen, Vater und Mutter ehren, nicht töten, nicht ehebrechen, nicht stehlen, nicht lügen, nicht haben wollen, was anderen gehört.

Wenn wir uns daran hielten, der Jubel der Bäume würde uns nicht beunruhigen, sondern wir könnten unbeschwert mit einstimmen und sagen: Lobe den HERRN!

Gottes Geschichte mit uns, sie ist wahrhaftig leidgeprüft. Und wir schneiden mit unserem Verhalten tatsächlich immer wieder nicht wirklich großartig und glänzend ab. Im Gegenteil. 

Und doch dürfen wir uns mit freuen, denn Gottes guter Wille für uns ist nicht an ein Ende gelangt. Im Gegenteil.

In Jesus Christus – im Kreuz aus dem Holz der jubelnden „Bäume des Waldes“ – hat sich Gott abermals mit uns verbunden, wohl wissend um unsere Kleingläubigkeit und Unvollkommenheit, um unsere Neigung zu Ausreden und zu schnellen Entschuldigungen. 

Weil wir so so sind, wie wir sind, lässt Gott uns nicht. Nie. Damit wie werden können, wie wir sein sollen. Immer wieder.

Lasst uns also mit den Bäumen jubeln!

Es grüßt Euch herzlich, Jens-Peter Bentzin